Schulgeschichte
Eine Historie seit 1834
- Im Jahr 1834 wurde die „Elementarschule für Mädchen der unteren Stände im Domkirchspiel“ gegründet, um sie auf die Aufgaben als Dienstmädchen vorzubereiten. Zum ersten Leiter der Schule wurde der Hauptlehrer Christoph Eschenburg im Alter von 26 Jahren gewählt.
- Der Unterricht begann im Hause Mühlenstraße 909 mit 15 Schülerinnen in 2 Klassen. Außer dem Hauptlehrer Eschenburg unterrichteten noch zwei „Gehülfinnen“. Ihr wichtigstes Unterrichtsfach war Handarbeit mit 12 Unterrichtsstunden pro Woche. Die kleine Schülerinnenzahl stieg von Jahr zu Jahr und erreichte eine Höhe von 450.
- 1873 wurde auch diese Privatschule verstaatlicht, es musste aber weiterhin Schulgeld bezahlt werden.
- 1878 zog die Schule endgültig an den Domkirchhof.
- 1881 trat Christoph Eschenburg mit 73 Jahren in den Ruhestand, Nachfolger wurde der Hauptlehrer Franz Sartori.
- Ihm folgte 1901 der Hauptlehrer Martin Gosch.
- 1921 wurde die Dom-Mädchenschule aufgelöst und Gosch zog mit seinen Schülerinnen in die Burgschule. Das Dom-Schul-Gebäude wurde nun von der neu gegründeten Gemeinschaftsschule, einer Volksschule für Jungen und Mädchen, genutzt.
- 1934 wurde diese Gemeinschaftsschule von den Nationalsozialisten wieder geschlossen und als Dom-Mädchen-Volksschule mit 317 Schülerinnen und 10 Lehrkräften unter der Leitung von Rektor Walter Plath neu gegründet.
- Walter Plath wurde 1937 an die Burgschule versetzt, an seine Stelle trat Rektor Wilhelm Zitterbaum.
- 1942 kamen bei einem Bombenangriff zwei Schülerinnen und eine Lehrerin ums Leben und das Schulgebäude wurde schwer beschädigt.
- Man nutzte es ab 1945 als Flüchtlingslager. Der Unterricht wurde behelfsmäßig an anderen Orten fortgesetzt: in zwei Kellerräumen der Schule, in den Klassenräumen der Berend-Schröder-Schule und in zwei Privaträumen.
- 1946 bezog die Dom-Mädchenschule wieder ihr eigenes Schulgebäude zusammen mit den Schülerinnen der Marien-, Klosterhof- und Burgschule. Nachmittags wurde das Domschulhaus von der Bernt-Notke-Mittelschule genutzt.
- Im August 1946 geschah der Dom-Schule etwas, was noch keine Lübecker Volksschule erlebt hatte: Sie befand sich plötzlich unter weiblicher Leitung, Marie Vogel übernahm das Rektorenamt.
- 1950 schulte man zum ersten Mal auch Jungen ein.
- 1959 feierte die Dom-Schule ihr 125-jähriges Bestehen.
- 1963 übernahm Bruno Ignée die Schulleitung mit 321 Schülern in 12 Klassen.
- Nachdem er 1971 die Leitung des Seminars für Grund- und Hauptschulen übernommen hatte, führte der langjährige Konrektor Paul Klopitzke die Amtsgeschäfte, obwohl bereits pensioniert, noch 11/2 Jahre weiter.
- Er wurde im Jahre 1972 von Manfred Bellin abgelöst: 396 Schüler/innen besuchten die Dom-Schule in den Klassen 1 - 6.
- Mit Beginn des Schuljahres 1973/74 wurde die Dom-Schule eine reine Grundschule von Klasse 1 - 4. Zum Schuljahr 1984/85 wurde der Schulkindergarten errichtet.
- 1984 feierte unsere Schule ihr 150-jähriges Bestehen mit 218 Schüler/innen in 10 Klassen mit 12 Lehrkräften.
- Auf Antrag des Elternvereins „Gemeinsam leben, gemeinsam lernen“ startete zum Schuljahr 1988/89 die erste Integrationsklasse mit 12 Regelschulkindern und 4 Kindern mit Förderbedarf. Damit war die Dom-Schule die erste Lübecker Grundschule mit integrativem Unterricht; in diesem Schulversuch waren alle Stunden mit einem Lehrerinnenteam aus Grundschullehrerin und Sonderschullehrerin doppelt besetzt. In der Folge wurde zu jedem Schuljahresbeginn eine der Erstklassen als Integrationsklasse bis zum 4. Schuljahr geführt, im laufenden Jahr 2008/09 werden insgesamt 27 Kinder mit Förderbedarf integrativ beschult bei insgesamt 255 Schüler/innen.
- Seit April 1994 besteht der „Hort in der Dom-Schule“, der mit zwei Erzieherinnen in einem ehemaligen Klassenraum begann und inzwischen mit 3 Erzieherinnen in zwei Räumen arbeitet.
- Nach fast 25 Jahren Dienstzeit wurde Herr Bellin verabschiedet und am 1.8.1996 übernahm mit Brigitte Bertz wieder eine Frau die Schulleitung. Zu dem Zeitpunkt besuchten 288 Kinder die Dom-Schule, 33 davon in integrativen Maßnahmen.
- 1998/99 richteten engagierte Eltern und Lehrerinnen den Wahrnehmungsraum ein.
- Zum Schuljahr 2004/05 wurde die „verlässliche Unterrichtszeit“ eingeführt. Gleichzeitig begann die „Betreute Grundschule“ mit ihrer Arbeit.
- Außerdem wurde im Jahre 2004 in den Kellerräumen des Schulgebäudes durch einen geschickten Umbau der Mädchentoiletten und mit viel Eigenhilfe durch Eltern und Erzieherinnen eine Küche erschaffen.
- Im Juni 2006 fand zum ersten Mal das Zirkusprojekt „Tausendtraum“ statt.
- Der untere Schulflur wurde 2006/07 vom Schulverein und mit dem Einsatz fleißiger Eltern neu gestaltet.
- Mit Schuljahresende wurde auch die Rektorin Frau Bertz zusammen mit der langjährigen Konrektorin Frau Kruse in den Ruhestand verabschiedet. Im Schuljahr 2007/08 leitete unsere neu ernannte Konrektorin Inge-Elisabeth Stemmer kommissarisch die Dom-Schule.
- Am 1.9.2008 trat die neu gewählte Rektorin Sigrid Trambacz ihr Amt an. Im Februar 2009 konnte sie den mit viel Eltern- und Schülerengagement und über mehrere Jahre geplanten und nun neu gestalteten Schulhof feierlich einweihen.
- Parallel zu den Schulhofplanungen bildete sich im Jahr 2008 der Arbeitskreis „Gemeinsame Mitte“ aus Teilnehmern der Dom-Schule und der Oberschule zum Dom, der sich die Umgestaltung des Grenzbereichs zwischen den beiden Schulhöfen zur Aufgabe machte.
- Auszug aus der „Geschichte der Dom-Schule 1834-2009“, verfasst von Manfred Bellin und Inge-Elisabeth Stemmer
Die Geschichte der Domschule bei Wikipedia.